Lebach, Fußgängerzone 2030
CHARAKTERISTIKA UND POTENZIALE
DER LEBACHER INNENSTADT
Die Fußgängerzone in Lebach sowie ihre angrenzenden Bereiche erweisen sich heute als unstrukturierte und wenig gut organisierte räumliche Situationen, denen ihre Identität und Aufenthaltsqualitäten abhandengekommen sind. Trotz dieser Problematik können im Quartier dennoch eine Reihe wesentlicher historischer und topographischer Charakteristika sowie urbane Potenziale festgemacht werden.
So bietet etwa der große Rathausplatz Raum für öffentliche Veranstaltungen und eine vielfältige gemeinschaftliche Nutzung. Am anderen Ende der Fußgängerzone birgt die Nähe zum Bachlauf der Theel Möglichkeiten für die Entwicklung der Lebacher Innenstadt durch die Anbindung an ein Gebiet, das sich potenziell für Erholung, Bewegung, Spiel und Freizeit eignet. Der Raum unter der dominant präsenten Hochstraßenbrücke, die parallel zur Theel verläuft, bietet paradoxerweise eine urban-räumliche Gegebenheit, die etwa als überdachter Kultur- und Freizeitbereich nutzbar gemacht werden kann.
Während das Quartier in seiner Wohnfunktion noch einigermaßen wesentlich ist, wurde es für Handel und Gewerbe zunehmend unattraktiv, was sich im Zustand der Erdgeschosszone und des öffentlichen Raums widerspiegelt.
Das Gebäudeensemble der Innenstadt entstand als Gesamtkonzept in den 1970er Jahren. Dieses zeichnet sich durch seine einheitliche Baustruktur, einer zur Fußgängerzone orientierten städtebaulichen Anordnung und einer für die Zeit typischen architektonischen Ausformulierung aus. Ein großes Manko stellt die “Rückseite” der Gebäude dar, die in der ursprünglichen Planung vielmehr als Anlieferungszone konzipiert worden ist.
Die modernistische Skelettbauweise dieser Zeit bietet durch die rechtwinklige Raster-organisation in Grund- und Aufriss jedoch die Möglichkeit zur Flexibilität bei der Umplanung und Neustrukturierung. Die leerstehenden Räumlichkeiten können so auch neue Programme aufnehmen und bieten eine Chance für neue Impulse der Entwicklung und Veränderung.
- Zentrum / Fußgängerzone
- Ökologisierung Innenstadt
- Shared City
KONZEPT „SHARED CITY“ – Stadt gemeinsam nutzen
Bis zum Jahr 2030 werden sich die Formen der Energiegewinnung und -nutzung, Mobilitätsformen (E-Mobilität) und Mobilitätsmodalitäten, die gesellschaftlichen Strukturen und die Bedürfnisse hinsichtlich des Wohnraums stark verändern. Das Konzept der „Shared City“ oder der „gemeinschaftlich genutzten Stadt“ soll diese Entwicklung in Lebach strukturiert begleiten. Die zwei Pfeiler dieses Konzepts sind:
- Ökologisierung: umweltbewusste und nachhaltige Stadterneuerung
- Sharing Economy oder des gemeinschaftlichen Nutzen von Ressourcen: aktive Förderung solidarischer Gesellschaften und sozialer Nachhaltigkeit.
In Anlehnung an diese Prinzipien bietet das Shared City – Projekt
- Strategien zur Aktivierung und gemeinschaftlicher Nutzung ungenutzter Kapazitäten und brach liegender Ressourcen
- einen Gestaltungsrahmen für die Adaption bestehender Strukturen und der Entwicklung neuer Nutzungen
- Maßnahmen zur Ökologisierung in der anstehenden Transformation des Stadtzentrums
- eine intensive Programmierung des urbanen Raums, abgestimmt durch partizipative Prozesse auf den Bedarf der BürgerInnen zur Förderung der sozialen Nachhaltigkeit.